Bei vielen Erkrankungen haben sich Standards entwickelt, die durch aktuelle Leitlinien und Evidenz-basierte Medizin eine optimale Therapie gewährleisten.
Einige dieser speziellen Therapieverfahren sind hier bezüglich der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten exemplarisch vorgestellt. Weitere spezielle Therapieverfahren, die hier nicht dargestellt sind, bespreche ich gerne mit Ihnen.
Die Ursache von Allergien kann sehr mannigfaltig sein und ebenso existieren zahlreiche Testverfahren zur Diagnostik der auslösenden Allergene.
Als bestes Testverfahren hat sich die Bestimmung der Allergen-spezifischen Antikörper der Immunglobulinklasse IgE erwiesen und mittels der RAST-Diagnostik können Hunderte von Allergenen nach Klassen geordnet und bzgl. Ihrer Stärke identifiziert werden.
Um ein möglichst effizientes Screening durchzuführen, werden zunächst Allergen-Gruppen gemeinsam untersucht und dann gezielt die einzelnen Allergene ausgetestet. Für den Fall des positiven Nachweises von Allergenen wird eine spezielle Hyposensibilisierungs-Therapie empfohlen.
Therapie der Wahl ist „SLIT“ (sub-linguale Immuntherapie). Diese Hyposensibilisierung ist individuell für den Patienten zusammengestellt, wird zu Hause im Kühlschrank aufbewahrt und die Allergene werden als Tropfen über die Mundschleimhaut selbst appliziert. Spritzen sind somit nicht erforderlich.
Der Name „Aufbaukur“ kann zahlreiche Therapieempfehlungen enthalten und birgt leider keine Garantie für einen Erfolg. Deshalb führen wir zunächst eine ausführliche Diagnostik durch, um einen eventuellen Mangel an essentiellen „Baustoffen“ zu erkennen. Sodann erfolgt die gezielte Substitution mit den notwendigen Baustoffen und selbstverständlich die Kontrolle des gewünschten Erfolges. Zu den Behandlungsoptionen gehören auch Verfahren der komplementären und orthomolekularen Medizin.
Nach einer Antibiotika-Therapie empfiehlt es sich, die normale Bakterienbesiedlung des Darmes wiederherzustellen. Hierfür gibt es Medikamente (Omniflora), die Bestandteile von Darmbakterien enthalten und wieder zu optimalen Verhältnisse im Darm beitragen.
Bei Vorliegen eines kombinierten Mangels an B-Vitaminen kann eine Aufbaukur (Medivitan iv) mit der Kombination aus Vitamin B6, B12 und Folsäure zur raschen Wiederherstellung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit intravenös injiziert werden.
Hinter einem Burn-Out-Syndrom, einem Chronic-Fatique-Syndrom und anderen Erschöpfungssyndrome können sich zahlreiche Ursachen verbergen. Primäres Ziel ist es, eine auslösende Ursache wie z.B. eine chronische Infektion, eine Autoimmun-Erkrankung oder eine Krebserkrankung zu erkennen und kausal zu behandeln.
Für den Fall, dass die Ursache in der persönlichen / beruflichen Lebenssituation liegt, steht die Behandlung der Symptome im Vordergrund. Bewährt haben sich dann z.B. pflanzliche Antidepressiva, schlaf-anstoßende Medikament und Stimulantien zur vorübergehenden Steigerung der Leistungsfähigkeit (Methylphenidat, Dexamphetamin).
Übergewicht reduzieren mit gezielter Medikamenten-Unterstützung
Adipositas ist die Ursache folgenschwerer Erkrankungen (Diabetes mellitus, Herzinfarkt, Schlaganfall) und sollte ernährungsmedizinisch und gezielt mit Medikamenten behandelt werden. Ziel ist ein BMI < 27 kg/m². Diesen BMI nur durch Fasten zu erreichen und dauerhaft zu halten ist sehr schwer und scheitert leider oft.
Die Forschung an „GLP-1-Rezeptoren“ hat zu neuen Medikamenten (Duraglutid, Exenatide, Liraglutid) geführt, die direkt zu einer Gewichtsabnahme führen. Diese Medikamente erzeugen nach jeder Nahrungsaufnahme ein Sättigungsgefühl und müssen nur einmal wöchentlich subcutan injiziert werden.
Hormone sind körpereigene Informationsübermittler und steuern unseren Körper. Viele Krankheiten bzw. Dysfunktionen beruhen auf Fehlleistungen der Hormonsysteme und können gezielt durch die Gabe der Hormone behandelt werden
Erythropoetin (Epo) fördert die Entwicklung der roten Blutkörperchen, den Sauerstoffträgern des Blutes. Bei einer Anämie wird es subcutan oder intravenös gespritzt und verbessert die Leistungsfähigkeit und die Organversorgung mit Sauerstoff.
Teriparatid (Forsteo) ist ein synthetisches Parathormon, das bei Osteoporose die Knochenbildung anregt und die Frakturgefahr mindert. Zudem erhöht es die Calciumaufnahme aus der Nahrung und verhindert, dass zu viel Calcium über den Harn eliminiert wird.
Testosteron ist wichtig für Knochen und Muskeln, Fett- und Zuckerstoffwechsel, hat schützende Funktion auf Herz und Gefäße und beeinflusst Sexualfunktionen positiv. Zur Behandlung des Altershypogonadismus (Late Onset Hypogonadismus) stehen Testosterongele und 3-Monatsspritze zur Verfügung.
Die Hormonersatztherapie (HRT) wird zur Auffrischung des Hormonspiegels von Frauen in den Wechseljahren verschrieben. Östradiol gleicht dabei den Mangel an Östrogenen aus, wodurch die Wechseljahresbeschwerden gelindert oder gänzlich verhindert werden können. Das Gelbkörperhormon Norethisteron schützt die Gebärmutter vor Nebenwirkungen und verhindert Entzugsblutungen.
Immunglobuline (Beriglobin, Gammanorm) sind Antikörper, die eingedrungene Erreger angreifen und unschädlich machen können. Sie neutralisieren Viren und Bakteriengiftstoffe, wirken an der Zerstörung von Bakterien mit und unterstützen eine antibiotische Behandlung. Die Präparate werden subcutan oder intramuskulär injiziert und sollten möglichst schnell bei Beginn der Infektion eingesetzt werden, um die Ausbreitung der Erreger zu verhindern.
