Spezielle Arzneimittel-Therapie

Spezielle und individuelle Arzneimittel-Therapie

„Nach der Diagnose folgt die Therapie“ lautet einer der Kernsätze der Arzneimittel-Therapie, die jeden klinischen Fachbereich der Medizin betrifft.
Um die Arzneimittel-Therapie für jeden Patienten so erfolgreich wie möglich durchzuführen, müssen nach der Auswahl des Medikaments zahlreiche weitere Aspekte beachtet werden. Dies ist das Fachgebiet der Klinischen Pharmakologie, die nicht nur neue Medikamente auf dem Weg der Zulassung bringt, sondern auch die Langzeiterfahrungen zugelassener Arzneimittel beurteilt und danach die Indikationen und Kontraindikationen neu bewertet und ausrichtet.
Für die individuelle Arzneimittel-Therapie müssen u.a. die genetische Disposition des Patienten, seine Organfunktionen wie z.B. Leber- und Nierenstoffwechsel, sein Metabolisierungspotential, die gleichzeitig einzunehmende Komedikation und die individuelle Wirkung des Medikaments auf den Patienten untersucht und berücksichtigt werden.
Um all diesen Aspekten gerecht zu werden, bieten wir genetische und molekulare Diagnoseverfahren an, beurteilen die Wechselwirkungen/Interaktionen mit anderen Arzneimitteln, suchen nach den Ursachen für Nebenwirkungen, legen individuell die korrekte Dosierung/die exakten Dosierintervalle fest und erstellen einen individuellen Therapieplan, um eine optimale Wirkung ohne Neben-/Wechselwirkungen durch die Arzneimitteltherapie zu erzielen.

Unser Leistungsspektrum

Therapieausrichtung nach individueller molekularer und genetischer Disposition

Die individuelle molekulare und genetische Disposition des Patienten ist entscheidend für die Wirksamkeit von Arzneimitteln. Sog. „Responder“ sprechen gut auf das Arzneimittel an, bei „partiellen Respondern“ oder „non-Responder“ ist die gewünschte Wirkung abgeschwächt oder fehlt komplett.

Um die Ursachen für das unzureichende Ansprechen und alternative Medikamente zu finden, untersuchen wir Ihren molekularen Stoffwechsel mit Hilfe von modernen Messmethoden wie z.B. der Gas-Chromatographie/Massenspektrometrie und Ihre individuelle genetische Disposition z.B. durch Sequenzierung von Genen, die am Arzneimittelstoffwechsel beteiligt sind.

Therapieausrichtung nach individueller Organfunktion

Sobald ein Arzneimittel in unseren Körper gelangt, beginnt seine biochemische Umwandlung mit dem Ziel, das Medikament wieder auszuscheiden.

An der Metabolisierung und Elimination von Arzneimitteln sind u.a. die Leber und die Nieren beteiligt. Störungen in diesen Organfunktionen verändern die Medikamentenwirkung. Ziel der Überprüfung der individuellen Organfunktionen ist die Auswahl des optimalen Medikaments und die Festlegung der optimalen Dosierung und Dosierintervalle.

Therapieausrichtung nach dem Nebenwirkungsprofil

Das Wissen über Wirkungen, Nebenwirkungen bzw. unerwünschten Arzneimittel-Wirkungen (UAW) ist ein Hauptgebiet der Klinischen Pharmakologie – die Pharmakodynamik, insbesondere auch bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Medikamente.

Spezielle Datenbanken zu den Wirkungen und Nebenwirkungen geben einen umfassenden Überblick über das vorhandene Wissen zu über 55.000 Arzneimitteln, die in Deutschland zugelassen sind.

Dieses Wissen stelle ich Ihnen gerne zur Verfügung und bespreche mit Ihnen die Vor- und Nachteile Ihrer Arzneimitteltherapie und mögliche Alternativen.

Therapieausrichtung nach Interaktionen und Wechselwirkungen

Sobald mehrere Arzneimittel gleichzeitig benötigt werden – ob bei einer Erkrankung additiv oder für verschiedene Krankheitsbilder – entstehen automatisch Interaktionen auf der Ebene der Wirkungen und der Metabolisierung/Elimination.

Dieses Wissen um Arzneimittelinteraktionen stellt ein weiteres Hauptgebiet der Pharmakologie dar – die Pharmakokinetik: wie wird ein Medikament in Abhängigkeit von der Anwesenheit anderer Stoffe aufgenommen, verteilt, gespeichert und wieder eliminiert.

Um nachteilige Effekte einer Therapie mit mehreren Arzneimitteln zu vermeiden, beurteilen wir zum einen Ihren individuellen Arzneimittel-Metabolismus und darauf basierend alle potentiellen Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten, um Alternativen mit besserer Verträglichkeit und fehlenden Wechselwirkungen zu finden.

Regelmäßige Kontrolle der Arzneimitteltherapie durch Messung der Arzneimittelspiegel und Organfunktionen (Therapeutisches Drug Monitoring – TDM)

Die regelmäßige Überwachung und Kontrolle der korrekten Arzneimitteltherapie durch Messung der Arzneimittelspiegel und Organfunktionen ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass der Patient den maximalen Nutzen aus dem Medikament bei geringstem Risiko ziehen kann.